from flawil to Malmo - a successful journey
Flawil - Malmö
Start: CH-9230 Flawil
Aim: SE-20000 Malmo
where was i:
CH
DE
FR
LX
BE
NL
DK
SE
Many thanks to all who made this adventure possible!
This Trip was in all facets just grat. It meant a lot to me. There are so many reasons why and my adventure became such amazing and unique. .
For exampel Marcel Kuhn for allowing me to take such a long time off, my collegues for substitute me at work. Or Angi an Mum. They looked after my beloved plants and my flat. Thanks also to my friends. They were always on hand with help an advice. Also to all kind people i met during my trip who helped out with huge smalltalks, advice, informations or even dinner or a place to stay during the night.
Thanks to all warmshower hosts for first-class hospitality, guided city tours and inspirating conversations.
Thanks to all friends back home for delivering me with news about the life in Flawi or arranging an overnightstay far away. I was impressed what people did for me.
Thanks to all for any kind of support and enrichment of my journey.
My travel-diary:
Preparation:
Strecke: Testtour im Thurgau (Berg, Weinfelden, Münchwilen
Übernachtung: Zelten im Wald
Highlight: Geburtstags- / Tanzfest am Abend in Münchwilen, Optimierung Gepäck und Bepackung
Die Testtour war sehr wertvoll. Glücklicherweise ist sogar eine Panne passiert. So wurde mir bewusst, welche Ersatzteile und welches Werkzug noch fehlte.
Nun ist alles verpackt, das Velo gewaschen, gepumpt und geölt. Ich bin bereit und es kann los gehen!
Start am 1. Mai 2018
Highlight: Zmorge bei meinen Eltern. Meine Schwester hat mich bis nach Schaffhausen begleitet und ist mit dem Zug wieder nach Hause gefahren. Ein rundum gelungener Start
Gelungener Start. Kein Wunder: Kleine Distanz, wenig Höhe, grosse Vorfreude. Dazu frische Beine und frisches Füdli. Die Reise startete gleich mit dem Motto: Wer bremst, verliert. Das Wetter spielte nämlich nur mässig mit. Ist zwar nicht so schlimm, ausser sobald man anhält und man zu frieren beginnt…
Highlight: Schönes Schwarzwald, defekte Veloflasche, da ich sie überfahren habe…
An sich eine schöne Strecke. Sie führte durch Rapsfelder, Äcker, Wiesen, Wälder und an Seen entlang. Wäre da nicht das hügelige Schwarzwald und das exzentrische Navi. Dazu mein 45kg-Reisegefährt: Eine recht unpraktische Kombination. Leider habe ich die Option “möglichst geringe Höhe” im Navi erst am Abend gefunden und musste deshalb untertags immer wieder feststellen, dass die von mir treu nach Vorgabe des Navis eingehaltene Strassen jedes Mal nichts als 1000m zusätzliche Distanz und 50m Höhe brachte.
Trotzdem bin ich gut und rechtzeitig angekommen – Anders als der Philippino, der mich am Abend nach dem Weg fragte und noch 15km Bergauf vor sich hatte.
Übernachtung: Zelten im Obstgarten der Baumschule Kiefer
Highlight: Rasannte 20 km, ohne auch nur 1 Mal treten zu müssen, 10 Gratiskilometer im Windschatten eines Traktors
Diese Etappe habe ich bewusst etwas länger geplant, da sie eigentlich nur abwärts gehen sollte (Google Maps). Da ich aber für den Weg nach Ortenberg dem Navi folgte (Garmin Maps), gings noch einmal über einen Extrapass. War ja klar… Die darauf folgende Abfahrt wurde zudem nochmals verlängert, da die Strasse geteert wurde und nicht passierbar war. Zum Glück, die Umleitung führte nämlich auf einer engen Strasse durch den Wald steil hinunter. Und so mit 60 zwischen den Bäumen vorbei ist schon toll.
Die Jugendherberge in Offenburg war voll ausgebucht. Schade, ich hätte gerne in dieser grandiosen Burg übernachtet. Dafür hat mir Herr Kiefer von der örtlichen Baumschule einen Platz zum Zelten, einen Aufenthaltsraum zum Sitzen und ein WC zum-, naja, er war auf jeden Fall sehr unkompliziert und hilfsbereit.
Übernachtung: Warmshower bei Elsa Mareau
Highlight: Kurze Etappe, um das Füdli zu schonen. Strassbourg.
Der Aufenthalt in Strassbourg war toll. Das Stadtzentrum ist um die Kathedrale Notre Dame de Strassbourg aufgebaut, von derem Dach man eine grandiose Aussicht hat. Zum Glück habe ich meine Trompete dabei: Um Punkt 15:00 Uhr ertöne das Munotglöcklein, der Stundenschlag präzise auf den Refrain gepeilt. Stehende Ovationen waren mir sicher (zumal es eh keine Sitzplätze auf dem Dach gab…).
Am Abend durfte ich bei der Elsa Mareau übernachten. Sie ist eine Geigenbauerin und, wie mir scheint, ebenso chaotisch wie ich. Der Kontakt durch warmshowers.org hat dennoch prima und unkompliziert geklappt. Sie beherbergte zur gleichen Zeit noch ein Paar aus Hong Kong. Wir hatten es super und konnten am Sonntag das Atelier von Elsa besichtigen. Zur Zeit arbeitet Sie an einer Violine aus Eigenkreation, lieber würde sie aber wegen dem schön geschnitzten Hals und Kopf eine Viola da Gamba erstellen.
Ich habe den Aufenthalt sehr genossen, Vielen Dank Elsa und Anouk.
@ Zenday und Celvin: Weiterhin eine tolle Reise durch Europa!
Highlight: Besichtigung des Ateliers von Elsa. Burg Lichtenberg.
Eine schöne Etappe mit dem Ziel Lichtenberg. Die gut erhaltene Burg auf dem Hügel bot eine wunderbare Aussicht. Gut, um ehrlich zu sein, war sie in drei von vier Seiten identisch (unzählige Hügel und Wald, so weit das Auge reicht). Nichts desto trotz war die Besichtigung der Burg sehr interessant.
Am Abend zeltete ich in einem der Wälder. Zum ersten Mal sah ich ein Wildschwein aus nächster Nähe. Keine Panik, es zog nur beim Nachtessen in die eine- und beim Einschlafen wieder in die andere Richtung. Anders als die Mücken, welche mich die ganze Zeit quälten. Hätte ich Tom’s Superspray doch mitgenommen…
Am Abend durfte ich bei der Elsa Mareau übernachten. Sie ist eine Geigenbauerin und, wie mir scheint, ebenso chaotisch wie ich. Der Kontakt durch warmshowers.org hat dennoch prima und unkompliziert geklappt. Sie beherbergte zur gleichen Zeit noch ein Paar aus Hong Kong. Wir hatten es super und konnten am Sonntag das Atelier von Elsa besichtigen. Zur Zeit arbeitet Sie an einer Violine aus Eigenkreation, lieber würde sie aber wegen dem schön geschnitzten Hals und Kopf eine Viola da Gamba erstellen.
Ich habe den Aufenthalt sehr genossen, Vielen Dank Elsa und Anouk.
@ Zenday und Celvin: Weiterhin eine tolle Reise durch Europa!
Übernachtung: Zelten auf der Wiese
Highlight: Niedlicht-Bar
Fazit nach 7 Tagen: Die Reise ist irrsinnig schön und macht grossen Spass. Die Strecke führte vorbei an Äckern, Wälder, Weiden und Wiesen, Flüssen und Seen. Die Gegend vor allem in Frankreich ist sehr ländlich: kleine Dörfer, viele Bauern. Vorteil: Je ländlicher die Gegend, desto offener die Leute. Der Dialekt “Platt” im Elsass ist übrigens sehr lustig anzuhören :).
Die Ausrüstung und Planung zahlen sich aus, zuwenig habe ich nicht, zwei Paar Socken hätten auch ausgereicht, aber sonst ist glaub nichts zu viel oder falsches dabei.
Das Navi macht immer noch eigensinnige Routenvorschläge, mittlerweile ist mir das aber egal.
Die Beine und das Füdli machen immer noch alles mit, von Schlappmachen ist noch bei weitem nicht die Rede.
Das mit dem Klo funktioniert beim Zelten recht gut: um 9:00 Uhr und 14:00 Uhr gibst in der nächsten Beiz einen Kaffeehalt+.
Übernachtung: Hotel Bella Napoli
Highlight: Luxembourg
Heute war Tag der Irrfahrt. Ich hatte mich tatsächlich im Kreis navigiert. Naja, halb so schlimm. Überhaupt hatte ich recht Glück: Später, als ich weiter in der richtigen Richtung nach Schengen unterwegs war, merkte ich plötzlich, dass ich meinen Helm nicht mehr an hatte. Ich habe ihn für ein Selfie als Stativ verwendet und nacher nur das Handy eingepakt. Als ich die 15 Minuten zurück gefahren bin, war er zum Glück noch genau am gleichen Ort. Klar wird er nicht gestohlen: Wer will schon mit einem falsch angeschriebenen Helm herumfahren?
Notiz an mich: Für Selfies wieder den Schuh verwenden.
In Luxembourg City war die Jugendherberge randvoll ausgebucht. Ich buchte also gezwungenermassen ein richtiges Hotel, da keine warmshowers so kurzfisrtig hosteten. Wie schön, wieder normal zu duschen, die Kleider anständig zu waschen und das Abendessen nicht vor dem Zelt am Boden, sondern im Restaurant am Tisch zu essen.
Und man hat zudem angenehme Gesellschaft im Restaurant: Keine Mücken und keine Wildschweine, sondern Kees, ein richtiger anderer Veloreisender. Er ist von Amsterdam nach Strassbourg unterwegs. Er erzählte von Holland und seiner vorherigen Reise nach Istambul und gab mir einige Tipps und Ratschläge. Super Sache 🙂
Übernachtung: Hotel Bella Napoli
Highlight: Luxembourg
Kurz nach meiner Weiterfahrt traf ich auf zwei Pauls und Arthur (Arthur erinnerte mich stark an Erwin Thalmann. Energie ohne Ende, war einmal vorne, kehrte wieder um und schob den hintersten etwas, dann wieder vorne…). Die drei Portugiesen waren mit ihren Mountainbikes unterwegs nach Wiltz, dem luxemburgischen Pilgerort der dort wohnenden Portugiesen. Es fand die Fatima-Wallfahrt statt, sie trafen dort auf ihre Familie zum Zmittag und luden mich spontan dazu ein. Ich muss sagen, ich hatte noch nie einen ganzen Schweinefuss im Teller, doch abgesehen von den vielen Knochen wars ausgezeichnet und Nahrhaft. Die Nächsten 60 km am Nachmittag schaffte ich problemlos. An de Prozession zur Kapelle nahmen etwa 30’000 Portugiesen Teil. Potz Blitz… Man hörte den Gesang hunderte Meter weit. Wir haben unterdessen vom Zeltplatz zugeschaut und den Kaffee genossen. Vielen Dank für die Gastfreundschaft und das tolle Mittagessen!
Am Nachmittag fuhr ich auf der Vennbahn von Troisvierges nach St. Vith. Das war bisher der wohl schönste und angenehmste Radweg meiner Reise. Vorallem auch dadurch, dass er sehr gut angeschrieben ist. Danke Für den Tipp, Kees!
So schnell ich auf der Vennbahn auch vorwärts kam, es gab trotzdem keinen Znacht mehr in der Jugendherberge. Zum Glück gibts eine ausgezeichnete Pizzeria im Dorf. Also hatte ich zum dritten Mal in Folge Spaghettis.
Übernachtung: Jugendherberge und Zeltplatz
Highlight: Navigation nur nach Kompass. Köln
Da Navi hat einmal mehr Spitzenarbeit geleistet. Ich wollte zum Skywalk beim Tagebaugebiet in Jackerath. Ich gab also die Koordinaten ein, welche ich in einem Prospekt fand, und das Navi navigierte los, 20 km bis zum Ziel. Tip top, dachte ich. Mittem im Wald dann: Sie haben Ihr Ziel erreicht. Hä??? Nochmals die Koordinaten kontrollieren, alles stimmte. Dann rechnete es erneut und meinte dann, es seien noch 40 km in die andere Richting. :-|. Nächstes Mal fahre ich glaub wieder nach Kompass :). Ich erreichte den Skywalk auf jeden Fall. Irrsinnig, was da aus dem Boden gegraben wird!
Am Abend zeltete ich auf einem Bauernhof. In der Nähe gabs einen (noch nicht offiziell geöffneten) Badesee. Mir wurde abgeraten zu baden, es sei zu kalt. Solche Warmduscher, es war herrlich!
Köln. Der Aufenthalt in Köln war genial und ich konnte viel erleidigen bzw. anschauen. Meine erste Amtshandlung war die Navigation zum erst besten Veloladen um mir ein richtiges Schloss zu kaufen. Wenn ich sehe, mit was für Panzerrohren die ältesten Göppel angebunden werden, komme ich mir mit meiner Spiralschnur etwas albern vor. Weiter konnte ich meine Kleider in einer richtigen Waschmaschine waschen und am Velo einen mittleren Service durchführen.
Die Leute in Köln sind sehr offen und herzlich. Mir wurde geraten, ins Schokoladenmuseum zu gehen. Meine Erwartungen waren natürlich entsprechend hoch und ich wurde nicht einmal enttäuscht. Nur vom Schokobrunnen habe ich nicht probiert. Schliesslich komme ich aus Flawil und weiss, wie gute Schokolade zu schmecken hat. Ich war etwas stolz, als ich später auf der Tour tatsächlich eine Tafel Banana Split der Maestrani entdeckte.
Am Abend waren wir auf einer Brauereitour. Tolle Gesellschaft und interessante Fakten rund ums Kölsch waren sicher. Und obwohl schon zu Beginn hervorragend, wurde die Stimmung bei jeder weiteren Brauerei immer besser.
Bei einem Experiment stellte ich fest, dass ein Segway tatsächlich eine Höchstgeschwindigkeit besitzt, egal wie sehr man probiert, noch etwas mehr aus dem Roller herauszuholen. Wenn man es doch tut, wird man nicht schneller, nur recht schnell vom Gefährt katapultiert. Soweit alles ok, der Tourguide meinte, das komme hie und da vor. Ich war auf jeden Fall nicht der einzige, der einen mahnenden Blick erntete.
Übernachtung: Zelten auf einem Bauernhof
Highlight: Tagebau Garzweiler. Baden am Abend im See.
Da Navi hat einmal mehr Spitzenarbeit geleistet. Ich wollte zum Skywalk beim Tagebaugebiet in Jackerath. Ich gab also die Koordinaten ein, welche ich in einem Prospekt fand, und das Navi navigierte los, 20 km bis zum Ziel. Tip top, dachte ich. Mittem im Wald dann: Sie haben Ihr Ziel erreicht. Hä??? Nochmals die Koordinaten kontrollieren, alles stimmte. Dann rechnete es erneut und meinte dann, es seien noch 40 km in die andere Richting. :-|. Nächstes Mal fahre ich glaub wieder nach Kompass :). Ich erreichte den Skywalk auf jeden Fall. Irrsinnig, was da aus dem Boden gegraben wird!
Am Abend zeltete ich auf einem Bauernhof. In der Nähe gabs einen (noch nicht offiziell geöffneten) Badesee. Mir wurde abgeraten zu baden, es sei zu kalt. Solche Warmduscher, es war herrlich!
Übernachtung: Zelten im Garten der bei Mark, Arlette und Kimberly
Highlight: Kurzer Abstecher in die Niederlande.
Zeltplatz am Abend bei der Familie.
Ein richtiger Werktag: Ich war im Edeka einkaufen und liess im Veloladen die Kette überprüfen. Ansonsten bot der Tag erst am Abend sein Highlight: Als ich Arlette und Mark nach einem Bauernhof fragte, meinten Sie, ich dürfe gerne auch bei ihnen Zelten. Doch nicht nur das, sie boten mir gleich auch noch Znacht und Kaffee an. Trotz der Tatsache, dass mir heute das erste Mal mein Füdli etwas schmerzt, ein wundervoller Abend. Vielen Dank an Arlette, Kimberly und Mark!
Marks Hobby war das letze Jahr das Erstellen einer grossen Gartenlaube in einem noch viel grösseren Garten. Diese ist nun fertig und tadellos. Es wachsen hier Kastanienbäume, Tannen und Flieder (oder zumindest irgendwelche rosafarbene Pflanzen…) welche diversen Vögel und Eichhörnchen beherbergen. Sogar drei Hennen und ein Hahn wohnen gleich neben meinem Zelt. Ein kleines Paradies! Der Hahn hat übrigens einen Knacks: Er imitiert das Gegacker der Hennen, nachdem sei ihre Eier gelegt haben 🙂 Ich hoffe, er erinnert sich auch noch am morgen daran, eine Henne zu sein…
Highlight: Velowaschtag + Waschsalon
Also der Güggel hat sich über die Nacht doch noch erinnert, ein richtiger Güggel zu sein. Aber er war gnädig und hat erst kurz vor 6 Uhr angefangen. Übrigens: Ein Güggel tönt nicht nur Gügerügüü, sondern Gügerügüü-hgkrkch. So ähnlich, wie wenn Goofy fast mit lachen fertig ist. Auf jeden Fall tönt es saudoof…
Der Weg nach Brüssel war nicht allzu weit, jedoch die Betonstrassen recht holprig. Aber es hat alles bisher gehalten. In Brüssel angekommen, fand ich zuerst eine Autowaschanlage, welche im übrigen auch für Velos recht gut funktioniert, eine grosse, aber soweit ich weiss friedlich verlaufende Demonstration (es ging um die Altersvorsorge) und einen richtigen Waschsalon. Der ist im übrigen gar nicht so schwer zu bedienen. Trotz aller Einfachheit dauerte eine Wäsche doch fast 3/4 Stunden. Natürlich lag ein e-reader irgendwo im Gepäck im Zimmer…
Brüssel an sich war gar nicht mein Fall. Ich möchte wirklich niemandem zu nahe treten. Doch ehrlich gesagt war sie sogar richtig schlimm und ich habe die Stadt leider aus einer recht unfreundlichen Sicht kennen gelernt. Ich durchquerte die ganze Stadt von Südosten nach Nordwesten. Überall das gleiche Bild: Schmutzige, holprige Strassen, viel Verkehr, viel Gehupe, viele Sirenen und niemand hat sich an die Verkehrsregeln gehalten. Gemäss Aussage der Polizei verlief die Demonstration reibungslos, doch als ich die Menge durchquerte, waren rund um mich herum Rauchgranaten und Knallkörper. Ich bin jedes mal fast vom Velo gesprungen. Weiter waren die Häuser versprüht und einem schweizer Reisekollegen wurde sogar das Portmone direkt aus der Hand gestohlen. Naja, ich lud in daraufhin auf ein Bier ein, der arme Troph hat es sich schliesslich verdient. Er war ehemalige Rennfahrer (z.B. 24-Stunden von Le Mans)
Mir ging es etwas wie Robinson Crusoe, als sein Vater ihn mahnte, nicht auf Reisen zu gehen. In Köln hat man mir nämlich gesagt, Brüssel sei nicht so toll, doch ich musste ja unbedingt meine eigenen Erfahrungen machen…
Übernachtung: Warmshower bei Riet D’hoore
Highlight: Warmshower bei Riet D’hoore. Gent.
Gent ist wunderbar. Obwohl viele Häuser nicht sind was sie vorgeben zu sein, sind sie trotzdem sehr schön anzuschauen. Ich kam am Mittag an und traf nach meiner obligaten Portion Pasta Riet, bei welcher ich übernachten durfte. Sie führte mich am Nachmittag durch die Stadt und wusste sehr interessante Dinge zu erwähnen, etwa über Gemälde und Bier. Nur die Sterne an der Decke der Kirche mit ihr zu zählen machte keinen Spass. Da sie Mathematik studierte, musste sie natürlich den Zählvorgang mit einer Formel beschleunigen… Dafür blieb mehr Zeit fürs Bier 🙂
Also ich kann sagen, eine Stadtführung mit einer ortsansässigen Person ist etwas ganz anderes als eine normale Stadtführung. Viel spontaner, echter und man erhält einen ganz andere Blick auf die Stadt. Vielleicht hat mir das in Brüssel ja gefehlt…
Vielen Dank für den tollen Aufenthalt und das herrliche Nachtessen Riet und Ine.
Übernachtung: Warmshower bei Jutta Roggen
Highlight: Antwerpen
Also langsam kommt die Sache mit Warmshowers ins Rollen. In Antwerpen durfte ich über ebendiese Plattform wieder nette Bekanntschaften machen. Dieses Mal musste ich sogar jemandem wieder absagen, da ich der späten Antwort wegen noch andere hoffentlich ebenso spontane Hosts angeschrieben habe.
Jutta und ich assen zusammen im wohl hippstestem Restaurant eine vegane Pizza (zugegeben, ich hätte nicht erwartet, dass ich das einmal tun werde…). Es war alles tip top und wirklich lecker. Aber aufgrund des fehlenden Besteckes produzierte ich ein ziemliches Chaos in und um meinen Teller herum. Kam zu glauben, wie weit so Tomantensaucenspritzer reichen können! Ich stellte glücklicherweise fest, dass meine Hose absolut fleckenabweisend ist. Wirklich! Der vorher-nachher-Vergleich ist kaum zu glauben. Eine Hose wie für mich geschaffen. Nur die schwarzen Ölflecken gehen nicht mehr raus.
Der Tag in Antwerpen war grösstenteils ein Glückstag. Ich hatte den Auftrag, Katzenfutter zu besorgen und zwar jenes, welches im Nachhiniein nicht so stinkt. ich wusste nicht, dass es da so Unterschiede gibt… Ich fand glücklicherweise tatsächlich ein Laden, welches das richtige hatte und kaufte mir auch gleich ein paar Sachen (natürlich nicht aus der Katzenabteilung). Nächster Glücksfall: Ich fand den Weg auch wieder zurück zum Haus – ohne Google Maps.
Am Mittag nahm ich etwas vom thailändischem Restaurant mit und erweiterte meine Skills mit Essstäbchen. Auch hier bewiesen meine Hosen ihr Talent, wobei ich nun jedoch sagen muss, dass jede Regel ihre Ausnahme hat. Desweiteren folgte ich Juttas Markierungen im Stadtplan (was gar nicht so einfach war, denn Antwerpen ist recht gross…). Von den gefühlten 100 Kreuzen mit netten Bars und Kaffees lies ich den grössten Teil jedoch aus, allerdings probierte ich für Hibiskus Ice Tea, Kaffee, Kuchen, Bier, Bier, Spaghetti, Bier… immer ein anderes aus. War noch recht lustig..
Danke Jutta und Aline für eure Gastfreundschaft und dass ich die Wohnung benutzen darf, obwohl alle beide weg sind 🙂
Übernachtung: Zelten hinter dem Tennisplatz
Highlight: Urwald
Es führte eine Strasse mit Veloweg durch einen riesige Wald. Er war eher licht und es wuchsen darum viele Farne und Blumen neben den Bäumen, vor allem Flieder. Vereinzelt lagen Seen oder kleine Flussläufe zwischen dem Gehölz und es war lebig, so weit das Auge reichte. Vom Zivilisation weit und breit keine spur. Es war unglaublich schön, ich konnte mich kaum satt sehen. Aber jede Sache hat bekanntlich zwei Seiten.
Als ich nämlich in eben diesem Wunderwald meine Hörnli machte, wimmelte es nur so von Mücken. Und zwar von so richtig grossen und fiesen. Solange der Kocher an war, gings ganz gut, der nützt anscheinend recht viel gegen diese Stechdinger. Aber wehe, wenn das Benzin zu Ende geht. Uiuiui, ich musste mich und meine Hörli bis aufs Blut verteidigen!
Übernachtung: Hostel King Kong
Highlight: Rotterdam, Hafenschifffahrt. Tanken.
Also wenn der Tag in Antwerpen mein Glückstag war, dann war der Tag in Rotterdamm sicher mein Unglückstag. Aber alles der Reihe nach…
Obwoh kurz, war die Fahrt von Zwijndrecht nach Rotterdamm recht ereignisreich. So war z.B. an diesem Tag das Ende des Roparuns – eines überdimensionalen Sponsorenlaufes. Er brachte dieses Jahr guten Zwecken über 2.5 Mio Euro ein – und mir ein Foto mit einem 50 jährigen amerikanischem Truck.
Weiterer Vorteil: Ich hätte den Weg nach Rotterdamm spielend gefunden, da ich nur der Laufstrecke folgen hätten müssen. Ich verliess sie aber um aufzutanken. Ja, das ist selbst bei Velofahrern manchmal nötig… In Rotterdamm angekommen, war mir meines Zieles gar nicht bewusst. Fast hätte ich nach dem Weg gefragt und womöglich nur Gelächter geerntet, da ich mich längst in der City befand.
Rotterdamm: Also dann los mit dem Standard-Prozedere: Touristeninformation anpeilen, Hostel buchen, Stadtplan besichtigen und Attraktionen planen. Nach der Dusche im Hostel gings los mit meiner geplanten Rotterdammtour. Doch sie kam nicht so, wie geplant. Zum Glück hatte ich mir das wichtigste zuerst vorgenommen: Mittagessen auf dem Euromast, einem der höchsten Gebäude Hollands. Da die meisten wissen, wie gerne ich oben bin (um herunter zu schauen 😉 ahnen vielleicht, dass ich mich sehr wohl fühlte. Zum Glück sah ich nicht, dass sich jemand an meinem Velo zu schaffen machte. Das hätte mir womöglich den Aufenthalt recht vermiest. Unten angekommen fand ich mein Velo geplündert vor. Zum Glück gabs nicht viel zu holen, denn geistesgegenwärtig nahm ich vor der Stadtbesichtigung Pumpe, Flick- und Werkzeug mit. Aber es nahm tatsächlich jemand meinen Zwipf, namentlich Reste von Facchinettis getrockneten Bananen und meine Zeltstangen mit! Jeder, der schon einmal Zelten war, weiss, dass es recht schwierig ist ohne Bananen. Und dass ich meinen silbernen Kugelschreiber auf dem Turm vergessen habe, war mir zu diesem Zeitpunkt recht egal…
Ich machte mich also auf die Suche nach einer Lösung. Und wer hätte das gedacht: Ich fand tatsächlich ein Fachgeschäft (welches übrigens unserem Transa recht nahe kommt), das das genau gleiche Zelt am Lager hatte. Ich konnte also noch am gleichen Tag meine Behausung wider mit den Stangen vervollständigen. Doch es brachte mir einen weiteren grauen Flecken im Bart und kostete mich neben einem halben Vermögen den ganzen Nachmittag.
Highlight: Rotterdamm Guided Tour. Den Haag
Heute hatte ich meinen ersten richtigen Notfall. Aber alles der Reihe nach…
Da ich letzten Nachmittag mit Einkaufen beschäftigt war, hatte ich herzlich wenig von der Stadt gesehen. Zum Deshalb beschloss ich, am morgen an einem geführten Spaziergang durch die Stadt teilzunehmen. Das hat sich sehr gelohnt. Wir haben einen sehr tollen Eindruck von der Stadt erhalten. Danke Solveiga für die tolle Stadtbesichtigung. Solveiga führt übrigens eine eigene Reisefirma: www.sunnyroadtravels.com
Ich bin hin und hergerissen von der Stadt. Obwohl ich recht sauer war über den Zeltstangen-/Bananenklau muss ich erhlichgesagt sagen, dass mir das auch in Zürich hätte passieren können. Die Stadt an sich ist geprägt von vielen Häfen, moderner und vielseitiger Architektur, schönen Gemälden an den Häusern, modernes Denken der Leute und vielen Interessanten Fakten. Von der tollen Restaurant- und Barstrasse ganz abgesehen. Ich muss also eingestehen, dass Rotterdamm eine sehr schöne Stadt ist.
Nach dem Spaziergang probierten Rose und ich die Rotterdammer Spezialität Kapsalon. Dieses Gericht ist zwar eher nach dem Ausgang als vor einem Triathlon geeignet, doch ich hatte ja nur eine kleine Etappe vor mir, von dem her kein Problem. Es war ausgesprochen lecker, doch irgend eine Zutat hat sich mit meinem zart besaitetem Magen wohl nicht vertragen und meine Verdauung hat auf Stufe 2 geschaltet. Die Frau an der Rezeption im nächsten Hotel war sehr schnell von Begriff und hat mir aus unerklärlichen Gründen sofort angesehen, was meine Absicht war und direkt den Weg aufs WC gewiesen.
Am Abend fand ich einen schönen Zeltplatz in Warmod. Vielen Dank an Sandra Warmerdan für die nette Gesellschaft und das Gastrecht.
Übernachtung: Warmshower bei Trudy und Jos Span
Highlight: Amsterdam
Die, die sich meriner Kochkünste bewusst sind, fragen sich vielleicht, womit ich mich so verpflege. Eigentlich eine bereichtigte Frage, da zumal auch die getrockneten Bananen erschöpft sind. Zudem muss ich sagen, dass ich einiges mehr esse als gewohnt, was ja eigentlich klar ist. Da ich aber eh ein recht schlechter Verwerter bin, esse ich doch recht ordentlich.
Frühstück: Haferflocken mit Milchpulver, angerührt mit Wasser entspricht etwa einem normalen Müsli, man glaubt es kaum. Hinzu kommt eine Hand voll getrockneter Früchte und Nüsse, zwei gemahlene Spekulatien (wovon ich mich in Belgien reichlich eindeckte) und eine Banane. Dazu (falls vorhanden) ein Brötchen oder zumindest einige Knäckebröter und ein Stück Salami amSonntag oder sonst Mais oder neuerdings Rüebl.
Zmittag: Meine Tasse voll Hörnli mit Bouillion und dem zweiten Maiskolben. Dazu (falls vorhanden) ein Brötchen oder einige Knäckebröter. Die zweite Banane esse ich meistens schon vorher. Dafür gibts zum Dessert ein Twix o.ä. Die Linsen und Quinoa sind schon lange ausgegangen. Ist aber egal, denn die Hörnli sind viel schneller fertig und verleiden mir nie. Ich kaufe also meistens nur Hörnli und Haferflocken.
Znacht: Wie Zmittag. Zum Dessert röste ich mir manchmal eine Pfanne Haferflocken mit etwas Zucker.
Dazwischen gibts die erwähnten Kaffeehalte + und meistens etwas zum Dessert.
Manchmal esse ich natürlich ausswärs (höhöhöhö, ich bin ja eh nIcht zu Hause), also in Restaurants. Bevorzugt sind Italienische, dort gibts sicher Spaghettis. Aber Nudeln bekommt man auch beim Thailänder oder fast überall. Ich habe schon fast alle Varianten durch (und stellte dabei fest, dass bei Spaghetti Frutti di Mare mein Magen wie bei Kapsalon reagierte…).
Ah ja, und Bier trinke ich auch viel. Natürlich ohne Alkohol, sofern verfügbar. Das ist übrigens ein klasse Vorteil dieser Reise (also nicht nur das Bier). Mann kann ohne schlechtes Gewissen alles mögliche futtern, egal zu welcher Tages oder Nachtzeit und schmeckt einem irgendwie viel besser als sonst. Und seien es zum 10ten Mal Bouillonhörnli.
Übernachtung: Zeltplatz im Wald
Highlight: Toller Zeltplatz
Amsterdamm war eine tolle Stadt, wenn auch nicht ungefährlich. Und sehr kompliziert. Die vielen Kanäle liessen mich mehr als einmal in die Irre führen. Unerklärlicherweise fand ich mich immer wieder im Rotlichtviertel wieder – ungewollt natürlich. Nein wirklich: So mitten im Nachmittag ist es dort nicht so schön, wie man meinen könnte.
Darüber hinaus hat Amsterdam mehr zu bieten als nur käuflich zu erwerbenden Sex. Drogen zum Beispiel. Magic Mushrooms sind allerdings seit kurzem verboten, da eine Franzosin nach einer ordentlichen Portion meinte, sie müsse jetzt unbedingt vom davonfliegen, was sie dann tatsächlich vom nächsten Dach tat. Sie kam nicht sehr weit, aber tief. Jedenfalls sind Pilze nun verboten. Als Alternative gibs Trüffel…
Aber auch besagte Kanäle sind tückischer als sie scheinen. Angeblich werden jedes Jahr 15‘000! Velos herausgefischt, zusammen mit X Leichen. Aber nicht etwa die zu den Velos gehörenden Besitzer, nein. Es seien hauptsächlich Engländer. Da diese bekanntlich gerne einen über den Durst heben, verspüren sie oftmals Lust, in einen nahegelegenen Kanal zu urinieren. Dem durch das Wasserlassen entstehende Ungleichgewicht versuchen die nicht mehr allzu standfesten Trunkenbolde mit einem Ausfallschritt entgegen zu wirken. Eine dumme Idee, da am Rande eines Kanals in der Regel nicht viel Platz bleibt für einen zweiten Schritt. Und wer einmal in einem Kanal landet, kommt da nicht so schnell wieder raus.
Ich bin zum Glück kein Engländer und weiss, dass man sich dabei hinsetzt. Ergo habe ich Amsterdamm überlebt und machte mich auf in Richting Den Oever. Am Späten Nahmittag fand ich einen schampar schönen Zeltplatz. Ich schlug mein Zelt mitten im Wald auf. Es tönt wie im Jungel. Herrlich…
Vielen Dank an Trudy und Joss für die zwei sehr angenehme Übernachtung. Sie boten mir nicht nur Znacht, Frühstück und eine kleine Sightseeing-Tour an, sondern gleich ein ganzes Stockwerk mit Bade-, Schlaf- und Arbeitszimmer. Herzlichen Dank!
Übernachtung: Inge und Jan Bijlsma
Highlight: Afsluijtdijk
Der vom Jos empfohlene Zeltplatz war ein Volltreffer. Doch wie bereits festgestellt, hat alles zwei Seiten. Im Wald zu zelten war schön, doch fand tatsächlich eine Mücke den Weg ins Zelt. Oder vielleicht frassen sie mich schon vorher halbewgs auf? Wie auch immer, ich was am Morgen mit Mückenstichen übersät…
Dafür lockte eine ganz spezielle Strecke: Der Afsluijtdijk trennt die salzige Waddenzee vom süssen Ijselmeer. Und führt neben einer Autobahn auch einen 30 km langen Veloweg. Die ersten 10 waren recht aufregend, in den nächsten 10 legte sich die Aufregung etwas und auf den letzten 10 bemerkte ich, wie eintönig Velofahren eigentlich ist, wie wenig Spass es macht und wie bescheuert meine Reise eigentlich ist. Also habe ich angehalten, ein Snickers gegessen und weiter gings mit der tollen Fahrt über den Damm.
Die nächsten 30 km nach Koudum waren wieder super, und das obwohl der Weg retour nach Süden führte. Ich freute mich über Jan und Inges Gesellschafft. Danke Rixt an dieser Stelle fürs verkuppeln 🙂
Der Aufenthalt in Koudum war einfach Super. Ich fühlte mich wie zuhause, es gab Kaffee, Kuchen, Znacht, wieder Kaffee, einen anderen Kuchen… Und Jan führte mich auf seinem Schiff herum und erklärte mir einiges über die Schifffahrt, deren Navigation und Regeln. Sehr spannend, wirklich…
Es war ein sehr schöner und Interessanter Nachmittag. Vielen Dank Inge und Jan für alles!
Übernachtung: Zeltplatz neben Ponys
Highlight: Wattenmeer ohne Gezeiten
Ich folgte Jans Ratschlag und fuhr die LF10 entlang dem Wattenmeer. Eine schöne Strecke und ich sah endlich das Wattenmeer. Doch auch die beste Route ist mühsam, wenn der ganze Tag ein starker Ostwind bläst. Und noch mühsamer ist sie, wenn der Weg dabei nach Westen führt. Ich quälte mich also mit 10 km/h dahin, bis ich die Nase voll hatte. Aber damit haben Jan und ich ja eh gerechnet und ich fand also Planmässig ein kleiner Zeltplatz um 16:00 Uhr – zur Zeit der grössten Ebbe.
In Erwartung, kein Wasser zu erblicken, lief ich den Damm hinauf, und sah auch kein Wasser. Tatsächlich sah ich gar nichts ausser einer grossen grünen Wiese. Recht suboptimal, zumal ich vor hatte, die aufkommende Flut zu beobachten. Und die kam letztmals im Jahre 2006 bis zum Damm, die Wiese wird um 22:15 also genauso trocken bleiben wie zuvor.
Trotzdem geniesse ich einen schönen Abend im Zelt neben zwei Ponys. Die geben übrigens auch recht komische Laute von sich, wie Güggel, Fasane oder Krähen…
Übernachtung: “Zeltplatz” (eine nicht vermietete Strandhütte, aber psst, nicht weitersagen…)
Highlight: Sanddünen von Holland, Nachtessen
Heute schaffte ich es endlich, das Wattenmeer, wie ich mir es vorstellte, zu besuchen. Es ist tatsächlich so, wie ich mir es vorstellte – wer hätte das gedacht. Der Weg dorthin führte am Damm vorbei, manchmal links, manchmal rechts davon. Aber egal auf welcher Seite, überall waren immer Schafe. Die blöken nicht nur doof in der Gegend herum, sondern stinken exttrem. Und mein Velo ist nun total dreckig mit…, naja, es ist halt eben dreckig.
Die Fahrt mit der Fähre war dafür sehr angenehm und die Insel Schiermonnikoog wunderschön mit ihren Sanddünen, und dem hügeligen Teletubbyland. Und hier hat es reichlich Fasane! Da habe ich also wirklich einen tollen Tipp von Jan erhalten. Übrigens ist nicht nur die Insel schön, sondern auch die Bevölkerung (im Sommer leben hier ca. 1200 Leute) ist recht nett. Als ich am Mittag so meine Hörnlisuppe ass, sprach mich Mark an und lud mich so mir nichts dir nichts zum Znacht ein. Ihm ist aufgefallen, dass ich mit Velohelm fahre und das hat mich zweifellos als Radreisender geoutet. Hier fährt angeblich niemand mit Helm… Vielen Dank Mark für die sehr nette Gesellschaft und das gemütliche Nachtessen! Bekanntschaften wie diese machen die Reise doppelt so schön!
Am Nachmittag traf ich nach dem Baden eine Schweizerin aus Winterthur (deren Name ich leider vergessen habe). Sie macht so ziemlich das gleiche wie ich, nur ohne Zelt und ohne Deadline. Wie schön wir es beide doch haben. Übrigens hat sie ein Gottimeitli in Flawil (deren Name ich auch vergessen habe…). Ein Gruss an dieser Stelle nach Flawil!
Highlight: kein starker Gegenwind mehr, Kletterhalle
Der starke Ostwind wehte heute von Nordost. Da ich nach Südost unterwegs war, wars gar nicht mehr so schlimm. In Richting südost liegt nämlich Sappemeer. Dort wohnen zwar nicht viele Leute, doch immerhin Rixts Schwester Djoke und ihre Tante und Onkel. Dort durfte ich übernachten und hatte ein Mal mehr tolle Gesellschaft zum Znacht. Vielen Dank für die tolle Gastfreundschaft. Ich habe den Aufenthalt sehr genossen 🙂
Ich traf also früher als erwartet in ihrem Daheim ein. Somit blieb der ganze Nachmittag unverplant. Djoeke, ihre Schwester Jildou und ich verbrachten ihn in der Kletterhalle, wo ich meine ersten Klettererfahrungen sammelte. Es machte riesen Spass und war eine super Abwechslung zum Velofahren. Djoke an der Sicherungsleine liess mich ncht im Stich und ich kann morgen mehr oder weniger heil weiter fahren. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich morgen nicht zum ersten Mal auf meiner Reise Muskelkater spüre. Auf jeden Fall Danke fürs Lebenretten, Djoeke!
Übernachtung: Zelten im Park der Baumschule Lorenz von Ehren
Highlight: wieder in Deutschland
Adjö schönes Holland, hallo Deutschland! Die Niederlande nun endgültig hinter mir gelassen, nach einem Gemütlichen Früstück bei Djoke bin ich nun in Richtung Bremer Hafen und Flensburg Unterwegs. Die Niederlanden waren sehr schön, in allen unterschiedlichen Landschaften. Ich sah viele Städte und viele Leute, es gefiel mir vieles sehr gut. Nur all die Mücken und der ewige Gegenwind waren nur so halbe lässig. Doch beides werde ich wohl auch noch in anderen Gegenden spüren.
Mal sehn, was Deutschland so zu bieten hat. Der Start war Mittelmässig, wirklich. Eigentlich wollte ich bis Jaderberg fahren, ich musste wegen einer Panne jedoch schon in Bad Zwischenahn zwischen Bäumen anhalten. Ist mir doch tatsächlich eine Speiche gebrochen. Punkt Abzug für Deutschland. Als ich das Klimpern und Klacken am Hinterrad feststellte und den Schaden sah, war klar, dass ich nicht mehr weiter fahren wollte und fragte gleich die nächsten Herren nach einer Möglichkeit zum Zelten. Wie es der Zufall will, kam Theo gerade von seiner Arbeit aus der nahegelegenen Baumschule. Schon wieder durfte ich, nachdem ich mich kurz vorgestellt und mein Anliegen geschildert hatte, mitten in einer Baumreihe zelten, dieses Mal sogar mit Dusche. Punkt für Theo und Deutschland. Der Besuch morgen im Veloladen entscheidet wohl über den Verlauf des weiteren Spiels. Die Karten stehen jedoch nicht schlecht: Dank der guten Beratung und Vorbereitung von Guido Ebneter und seinem Team bin ich im Besitz von gleich mehreren passenden Ersatzspeichen! Es geht also nur uns Einbauen. Und da das Ziel Schweden zu erreichen davon abhängt, denke ich nicht im Traum daran, es selber zu versuchen.
Vielen Dank an Lorenz von Ehren, der Baumschule seit 1865.
Übrigens: Aus mir unerklärlichen Gründen hatte ich tatsächlich keinen Muskelkater in den Armen. Punkt für Holland, es steht weiterhin unentschieden.
Highlight: Veloraparatur, Waschtag auf dem Zeltplatz
Also ich hatte mit dem Speichenproblem wirklich Glück. Ich fuhr natürlich am Morgen gleich zurück in die nächste Stadt zum erstbesten Veloladen. Und die erstbeste Frau an der Kreuzung gab mir nicht nur den Tipp der besten Werkstatt, sondern führte mich auch gleich hin. Dort angekommen nahm man sich mir und meines Velos gleich an und 20 min später war das Rad geflickt. Und ich war beeindruckt vom Stundenlohn des Mechanikers. Mir wurde einmal mehr bewusst, dass ich ja nicht mehr in der Schweiz bin. Nach dem ich mich noch mit diversen Lebensmitteln, Bargeld und anderem Nonfood eingedeckt hatte, gings also weiter – einmal mehr später, als ich es auf Grund meiner Aufstehzeit hätte erwarten können. Auf der Baumschule herrschte nämlich ab 6:00 Uhr regen Betrieb. Und die Sonne war zu der Zeit schon seit einer Stunde aufgegangen. Auf Grund des Lärms und der Helligkeit war es drum recht schwierig, weiter zu schlafen.
Die unfreiwillig gewonnene Frühfreizeit nutzte ich für die Zubereitung eines ausgiebigen Frühstückes. In Koudum lehrte mich nämlich Jan das Rezept seines Lieblingsfrühstücks. Eigentlich ist es nur Porridge, einfach noch mit Früchten. Da es mehr Zeit in Anspruch nimmt, kommt es mir eigentlich nie in den Sinn, am Morgen meinen Ofen einzuheizen. Nun nutzte ich den Wink des Himmels und muss also sagen, dass die warme Version doch um einiges besser ist. Und für Kaffee fehlt dann gleich auch nicht mehr viel…
Übernachtung: Zelten in der Wiese der Familie Witt
Highlight: Familie Witt
Heute war ein schön schmerzhafter Glückstag, im wahrsten Sinne der Worte.
Schön war das Wetter. So richtig richtig schön. Also so richtig. Und ganz schön heiss. Ich füllte meine Wasservorräte 3 Mal auf! Und das meiste schwitzte ich natürlich gleich wieder heraus. Das führt mich gleich aufs nächste Stichwort: Schmerzhaft.
Nein, Schwitzen ist natürlich nicht schmerzhaft. Aber da ich tags zuvor auf grund des schönen Wetters nicht minder gechwitzt habe, waren am Morgen die guten Velohosen noch nass vom Waschen, worauf ich heute mit den schlechten gefahren bin. Und sobald die nassgeschwitzt sind, verdienen sie das Prädikat “Velo-” nicht mehr, passender wäre wohl eher “Unter-“. Und jeder, der schon 130 km in Unterhosen gefahren ist, ahnt vielleicht, was ich meine. Hinzu kommt, dass meine Beine viel länger durchhalten als mein Schinken. Auf jeden Fall bin ich gespannt, ob sich meine Blasen am Füdli über Nacht erholen und mir schmerzt ein bisschen der Gedanke an morgen.
Trotz allem war der Tag vom Glück recht gesegnet. So traff ich zufälligerweise auf der Fähre über die Elbe nach Glückstadt Nora. Eine waschechte Schweizerin, die genau wie ich am 1. Mai gestartet und ihrem Ziel, dem Norden von Dänemark, ebenfalls schon recht nahe ist. Es war ganz spannend, ihre Geschichte zu hören. Weiterhin viel Spass, Erfolg und alles Gute auf deiner Reise, Nora!
Glücklicherweise traf ich heute meine 2. Windschattenmaschine. Über eine lange Strecke fuhr ich ohne Anstengung mit 30 Sachen über die Landstrasse. Mein Füdli bedankte sich sehr!
Am Abend hatte ich erneut Glück. Beim Zeltaufbau in der Wiese half mir nämlich Tjak, es konnte also trotz Wind nichts verkehrt laufen. Beim Znacht leistete mir Labrador Paul Gesellschaft. Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich nicht so recht weiss, ob er auch gerne etwas abbekommen hätte. Aber Hunde haben ja eh immer einen Hundeblick, nicht wahr?
Tjak und Spielgefährte Paul gehörten übrigens zur Familie von Katja und Ralf Witt, bei der ich auf der Wiese zelten durfte. Ich war heilfroh, nicht noch weiter fahren zu müssen wegen meiner Unterhose…
Vielen Dank der ganzen Familie Witt für das Nachtessen, die Radler, den gemütlichen Zmorgen, die Küche, das Bad, die netten Gespräche…. Mir behagte den Aufenthalt bei euch sehr.
Highlight: Auenfest, 90er Party!!!, Nette Leute, Duckface-training
Also meine Glückssträne dauert noch immer an, richtig toll. Vielleicht sehe ich so bedürftig oder hungrig aus, wurde ich doch heute schon wieder zum Essen eingeladen. Fast schon wie zu Hause bei Carla und Tobi 🙂
Am Morgen schenkte mir ein Bauer einige Rüebli, da er sie nur Bundweise verkauft und ich egentlich nur zwei wollte. Die Leute sind hier also wirklich sehr nett.
Mit frischem Proviant fuhr ich
sodann weiter gen Norden. Auf helbem Weg wurde es zeit fürs Mittagessen und so setzte ich
mich beim Nächsten Rastplatz zu Gunda und Fred. Das Ehepaar fuhr gerade von den Ferien in Dänemark zurück nach Hause. Es beabsichtigte an ebendiesem Rastplatz die griechische Spezialität zu testen, welche sie vom Restaurant in Dänemark für ihre Heimreise mit auf den Weg bekamen. Die grossen Portionen reichten locker für drei. Und Kaffee schenkten sie mir gleich auch noch ein. Wirklich nett. Vielen Dank Gunda und Fred. Ich hoffe, dass ihr gut in Bremen angekommen seid. Das Bier hob ich mir übrigens fürs Nachtessen auf. Herrlich!
Meinen Plan, in Sylt zu übernachten, verschob ich um einen Tag, fuhr stattdessen nach Leck. Da ich zu Hause Flawil live verpasste, ging ich dafür ans vergleichbare Auenfest in Leck. Danke Corinna und Carmen für den Caipi und die roten Dinger! (Für alle zu Hause: Nein, keine Drogen aber Schnäpse.) Wirklich wirklich nett.
Highlight: Ruhetag auf Sylt, Syltaquarium
Den Sonntag sollst du Ruhen – welch ein Glück. Der Start in den Tag viel mir nämlich recht schwer. Ich schlief lange, leerte am Morgen eine Flasche Wasser und stellte fest, dass ich irgendwie rechte Kopfschmerzen hatte. Und ich konnte eine meiner Socken nicht finden. Nach dem ich alles Gepackt hatte, packte ich darum alles wieder aus. Sie steckte noch in der langen Hose. Also packte ich alles wieder ein, mitsamt der mittlerweile vom waschen nun wieder trockenen kurzen Hose. Und man glaubt es kaum, die cheibe Socke war wieder Weg. Dieses Mal steckte sie in der Kurzen Hose. Grr…
Nach einer Portion Porridge stellte ich beim Bepacken des Velos fest, dass es sauber abgeschlossen war, wie es ja auch sein sollte. Ou Mann, wo steckt denn jetzt der Schlüssel? Falsch, nicht in der Hose, aber in der Jacke. Trotzdem packte ich meine Tasche schon zum 4. Mal! Jetzt aber schnell los! Eine gute Idee übrigens, in Sylt eine ruhige Kugel zu Schieben. (Ja, ich ging entgegen jeder Empfehlung trotzdem auf Sylt…) Mein Füdli schmerzte jetzt, da der Heilungsprozess in vollem Gange war (oder weil ich gestern wieder recht weit gefahren bin), mehr denn je! Oh je, wo habe ich mich da hinein geritten…
In Sylt gibts übrigens eine Bar, die angeblich wie jene Mallorca sei. Ich bin dort nur der Musik wegen hineingegangen. Alte deutsche Schlager sind halt einfach etwas besonderes. Elisabeth und Klaus sind da übrigens ganz meiner Meinung. Hosa und ein Gruss nach Baden-Baden! Und danke nochmals fürs Pilsner. Es war toll mit euch in der Bar 🙂
Highlight: Dänemark
Neue Woche, frische Beine und das Gesäss macht auch wieder mit. Unter diesen guten Bedingungen startete ich meine Etappe nach Dänemark. Ich erhielt den Tipp, direkt von der Insel Sylt mit der Fähre nach Röm zu fahren anstatt mit dem Zug wieder zurück. Gute Idee, nur hätte ich doch vorher den Fahrplan studiert. Dummerweise verpasste ich das Schiff am Morgen um 15 Minuten und musste bis zum Mittag aufs nächste warten. Naja, dafür hatte ich nicht wie damals auf dem Afsluitdijk heute tollen Rückenwind. Mühelos fuhr ich mit 30 km/h von der Insel aufs Festland. So gleicht sich im Leben alles aus. Wie auch etwa meine Bananen, die ich zu lange in der zu heissen Bratpfanne liess. Unten waren sie schwarz verkohlt, oben noch kalt.
Übernachtung: Zeltplatz
Highlight: Ostsee, Nachtessen
Ich war wohl etwas zu voreilig mit dem Ausgleich des Lebens. Hatte ich doch auf meinen fast 100 km fast 100 km Gegenwind. Kaum zu glauben, aber wie ich nach einiger Zeit meinen Kurs von Nord nach Ost wechselte, wechselte auch der Wind! Dafür ist wieder schönes Wetter. Und ich hoffe, dass wenigstens ein anderer den ganzen Tag lang Rückenwind hatte.
Am Abend erreichte ich den nächsten Zeltplatz. Ich habe herausgefunden, dass Zeltplätze sehr angenehm sind. Mann kann jederzeit einchecken, hat seinen Frieden und wenn man gerne Gesellschaft hätte, schaut man im Aufenthaltsraum, der Küche oder im Kiosk vorbei.
Apropos Küche: Wer hätte das gedacht, aber ich entwickle mich noch zum äusserst vielseitigem Outdoor-Koch. Vorgestern gabs Linsen mit gebratenen Zucchettis und Currywurst, gestern Quinoa mit gebratenem Mais und halb gebratenen Bananen und heute gebratene Nudeln an Barillas Pomodoro irgendwas mit gebratenen Wurststücken und einer gebratenen Peperoni. Ich habe übrigens auch grosse Freude an meiner Bratpfanne.
Übernachtung: Zeltplatz
Highlight: Erneutes Baden in der Ostsee
Heute hatte ich doch noch recht Glück, musste aber mich und mein Velo abermals auf den Zug verladen. Das kam so:
Ich ergatterte mir am ersten Tag in Dänemark eine die Strassenkarte. Diese war nämlich in der Schweiz schwierig aufzutreiben und ich wollte sie eh nicht einen Monat lang spazieren fahren. Hier findet man Karten problemlos. Meine neue Karte ist, wie mir heute bewusst wurde, wirklich nur für Autos gedacht. Jenu dachte ich mir und plante meine Route trotzdem mit derselbigen. Heute in Nyborg angekommen musste ich feststellen, dass kein Veloweg über die Brücke auf die Insel Sjaeland führt, nur eine Autobahn. Ich sah mich schon an der Raststätte vor der Einfahrt auf die Brücke autostöpplen, denn den Umweg über Lolland wollte ich nicht machen.
Weiter war ich der Meinung, ich hätte mir heute bei der Etappe einen Eisbecher verdient und bestellte gleich 3 Kugeln. Während dem Auslöffeln der Kugeln kam ich ins Gespräch mit der Eisfrau. Sie lachte nur über mein Problem und sagte, ich solle doch einfach den Zug nehmen. Tata, und schon bin ich 30 Min später in Halsskov angekommen.
Übernachtung: Zeltplatz
Highlight: kaum zu Glauben, aber heute war wie gestern
Herzlich willkommen bei einer neuen Episode von Danis Gutenachtgeschichten. Ich hoffe, die bisherigen waren für alle ok, denn für heute weiss ich echt nicht, was ich schreiben soll. Also lest ihr am besten eure Lieblingsgeschichte nochmals, ok?
Dass es soweit gekommen ist, habe ich mir natürlich selber zuzuschreiben, aber das ist ok so. Ich kann es nämlich kaum erwarten, nach Schweden zu gelangen. Natürlich geniesse ich die Tage auf dem Velo und die Gegend in Dänemark nach wie vor. Doch habe ich mir, seit ich in diesem Land bin, nichts als Kopenhagen vorgenommen. Und dabei gehe ich äusserst praktisch vor: Also Tagesziel auswählen, fahren bis erreicht, Zeltplatz suchen bis gefunden, duschen bis sauber und Znacht kochen bis abgewaschen. Ich mag die Zeit für mich ohne grossen Rummel. Nur schade, bin ich versehentlich auf mein eReader gesessen. Es war gleich dreifach unschön: 1. war er nicht bequem, 2. nützt er mir jetzt null und nichts mehr und 3. habe ich weder bei Orell Füssli noch bei der Mobiliar eine Glasbruchversicherung abgeschlossen…
Übernachtung: Warmshower bei Anna Eva
Highlight: Kopenhagen
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, und doch habe ich es gestern getan. Tatsächlich war der Abend gestern ganz speziell, vom wunderbaren Sonnenuntergang mal ganz abgesehen.
Ich bewunderte schon beim Aufbau meines Zeltes jenes meines Nachbarn. Fast das gleiche wie meines, nur mit grösserer Apsis und in der Ganzjahresversion. Ui, das muss sicher ein ganz erfahrener Outdoormeister sein“ , dachte ich mir. Sein Velo und restliches Reisegepäck habe ich erst später gesehen. Stefan reist nämlich bis ans Nordkapp, wie er mir beim gemeinsamen Kochen erzählte. Ich kam mir bei meinem kurzen Ausflug nach Schweden schön klein vor. Dafür habe ich wenigstens meine eigene Homepage und er für seine grosse Reise kleine Visitenkarten.
Er hat übrigens einen Gaskocher, verwendete aber zur Feier des Tages einen Tischgrill. Und wir beide hatten so unsere Probleme mit dem jeweiligen Geschirr: Ich produzierte eine viel zu grosse Stichflamme, da ich nicht merkte, dass das Ventil bereits offen war, und er verkohlte den Tisch, da er nicht merkte, dass der Standfuss hätte ausgeklappt werden müssen. Wir hatten aber trotzdem ein sehr spannendes und leckeres Abendessen zusammen. Danke und Alles Gute auf deiner weiteren Reise, Stefan! (Das am Auge war übrigens tatsächlich ein Mückenstich an der Schläfe. Alles wieder ok…)
Heute Mittag bin ich in Kopenhagen angekommen. Eine tolle Stadt. Die Markthalle ist hier abgesehen von der Decke fast genau gleich wie in Rotterdam. Zum Gl¨lück hatte ich zum Zmittag grossen Hunger und Lust auf Fisch. Also habe ich ausschau nach einem Fischstand und einem WC gemacht. Meine Verdauung bewies sich abermals als äusserst zuverlässig. Und einmal mehr treffe ich auch hier auf sehr offene und herzliche Leute. Zum Beispiel eine Neuseeländerin, die
lustigerweise morgen nach Genf fliegt und dort auch mit dem Velo nach Frankreich fährt (alles Gute und viel Erfolg an dieser Stelle). Oder am Abend: Auf dem Weg zu Anna Eva wurde ich abermals von einem wildfremden, dieses mal war es Bernard, angesprochen. Er sah mir meine Reise irgendwie an. Obs am Bart oder Gepäck lag, weiss ich nicht. Jedenfalls wollte er sichergehen, dass ich für heute Nach eine Unterkunft habe. Er reise selber nämlich auch viel mit dem Velo und kennt die Problematik. Aber ich bin hier bei Anna Eva und ihrer absolut tollen Wohnung gut aufgehoben.
Vielen Dank Anna Eva für alles. Ich war vor allem von deiner tollen Dusche beeindruckt :). Viel Erfolg bei deiner Application.
Kopenhagen ist eine sehr gute Stadt. Obwohl ich mir tatsächlich meinen ersten Platten eingefahren habe. Aber dafür kann Kopenhagen nichts, es war nämlich das Felgenband
nicht mehr schön unter dem Schlauch. Und dass ich beim Flicken absolut unbegabt bin und ich dafür ca. 45 Minuten oder noch mehr benötigte, kann Kopenhagen auch nichts dafür.
Am Samstagabend besuchten wir eine Pubcrawilng-Tour. Tagsüber traf ich bei einer Free-Walking Tour auf Summeet und Paul und wir beschlossen, diese am Abend bei ein paar Bieren weiter zu führen. (Übrigen sind diese Free-Walking-Touren gar nicht so free wie man meinen könnte.) Im Verlauf des Tages gesellten sich noch andere Leute zu unserer kleinen “Gruppe” und so gabs doch einen ordentlich netten Abend in verschiedenen Clubs und Bars. Dass ich meine heiss geliebte Jacke (die einzige, die ich übrigens dabei habe) beim ersten Bier an der Garderobe vergessen habe, dafür kann Kopenhagen auch nichts.
Highlight: 3000 km
Heute traf ich in Schweden ein. Judihuii! Ich musste das Land den ganzen Vormittag lang anschauen, bis ich dann am Nachmittag mit der Fähre nach Helsingbor übersetzte. Der erste Eindruck von Schweden? Naja… Die Velowege sind sehr schlecht, voller Kies und Scherben, die Führung der Radswege an Kreuzungen oberhohl und es gab eine Pöbelei von Ausländern (Schweden oder so..) in einer Unterführung. Einer hatte irgendwie Probleme mit seinem Velo… Ich hoffe, ich habe hier auch nie ein Problem mit dem Velo… Aber es ist trotzdem schön, mein 8. Land nun erreicht zu haben.
Am Abend auf dem Zeltplatz (wild campieren ist gerade hier nicht erlaubt da Naturschutzgebiet…) traf ich
einer, der gerade vom Nordkap kam und eine, die gerade ihre erste Velotour und Etappe
startete. Präzisieren muss ich sagen, dass er mit dem Töff unterwegs ist und sie nur 300 km weit nach Göteborg muss. Für mich als erfahrener Veloreisender waren das beide sehr angenehme Kumpanen. Konnte ich doch mit ihm unsere Erfahrungen in Sachen Zelt und Kochen austauschen und sie über das Wundermittel Füdlicreme aufklären. Nein, es kommt übrigens nicht auf den Sattel…
Übernachtung: Jugendherberge
Ui, schon die letzte Etappe auf dem Velo! Das letze Mal völlig stressfrei Zmorgen vor dem Zelt kochen, es anschliessend verrämen (also der Zmorgen im Bauch und das Zelt im Sack), das Gepäck ordnen und Velo bepacken, das Letze Mal Füdlicreme Auftragen (Für alle die immer noch nicht wissen, was und wozu das ist: Voila). Gibts übrigens auch als After Creme (Genaugenommen After After Creme…). Sie hat mir zeitweise unbeschreibbar gute Dienste getan :).
Auf jeden Fall fuhr ich freudig Malmö entgegen. Wie froh war ich auch, als ich gerade das allerletzte Bett in der Jugendherberge ergatterte. EIne Gute Sache. Doof ist, dass ich noch eine ganze Tasche voll Essen habe. Eigentlich wurde diese gar nie leer, ich habe immer rechtzeitig für Nachschub gesorgt. Aus diesem Grund entschloss ich, mir nochmals selber zNacht zu kochen und tat das dann auch im Park. Die Nudeln waren noch nicht einmal fertig, sind schon Seemöwen umhergeflattert wie hungrige Geier. Ich kann euch sagen, das sind vieleicht dreiste und Streitsüchtige Tiere. Direkt vor meiner Pfanne hatten sie den grössten Kampf untereinander, dass ja keine andere Möwe näher kommt. Ich konnte mich fast völlig aufs Kochen konzentrieren.
Übernachtung: Warmshower bei Marion Dziwnik
Highlight: Schifffahrt, Nachtetappe, Hamburg
Hamburg war als Zückerli auf meiner Heimreise gedacht, doch es entpuppte sich als krönender Abschluss meines Tripps! Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Gut, die Messlatte nach Malmö war auch nicht gerade überwältigend.
Die Etappe nach Hamburg begann am Nachmittag in Malmö, der km-Zähler blieb jedoch lange auf Null. Mit der Fähre gings nämlich 9 Stunden lang über die Ostsee von Malmö nach Travermünde. Mitten in der Nacht angekommen (wirklich, es war 0:00 Uhr) wurde ich in meiner Kabine geweckt, ich sattelte mich und mein Pferd und ritt sogleich dem Sonnenaufgang entgegen. Dieser war etwa 5 Stunden später irgendwo kurz vor Hamburg. Es war echt interessant, mitten in der Nacht zu fahren. Tatsächlich fand ich mich plötzlich auf einer Autobahneinfahrt wieder. Als ich die geforderten 120 nicht erreichte, beschloss ich, trotzdem den normalen Veloweg zu nehmen.
In Hamburg erwartete mich Warmduscherin Marion. Allerdings nicht schon um 6:30 Uhr. Also habe ich mir als erstes die menschenleere Elbphilharmonie und dann noch weitere schöne Sachen angeschaut. Obwohl sie erst un 11:00 Uhr (!) zur Arbeit musste, ist Marion alles andere als eine Warmduscherin. A: fährt sie ein OL-ähnliches Rennen von Deutschland nach Griechenland mit ihrem Cross-Rennrad, 250 km pro Tag, hinzu kommen Routenplanung, Schlafplatz suchen und benutzen, etc. Und das 14 Tage lang. Wow… Und B: ist sie Docprof, also doktorierte Mathematikerin mit ungefär-Profesorenstelle. Wow wow. Und C: kocht sie noch besseres Porridge als Jan… Lieben Dank Marion für die unkomplizierte Übernachtung. Es war sehr interessant und ich wünsche euch auf eurem Rennen viel Erfolg und trotz allen Widrigkeiten viel Spass!
Ich wollte und konnte nie behaupten, die Leute in dieser Gegend seien besonders freundlich, in jener besonders hilfsbereit oder wieder in einer anderen was weiss ich wie. Ich traf überall verschiedene Leute, meist natürlich freundliche, gesprächige, hilfsbereite, etc. Erst zuletzt in Hamburg gilt meine Regel nicht mehr. Hier sind die Leute sehr unfreundlich im Autofahren. Es wird nirgends wo so viel gehupt, den Vogel (oder schlimmeres) gezeigt oder so aggressiv gefahren wie in der Hafenstadt. Und wehe ein Velofahrer fährt nicht auf dem Veloweg sondern auf der Strasse…! Ah ja, die Velofahrer kann man auch alle in den selben Topf schmeissen. Bei diesen legt nämlich im Hirn ein Schalter um, sobald sie siech aufs Velo setzen. Überall, egal im welcher Stadt man sich befindet. Bei Stellung 2 existieren andere Verkehrsteilnehmer nicht mehr, es gibt nur noch Gegner auf der Strasse und Opfer auf den Trottoirs. Selbstverständlich gehöre ich nicht zu denen. Ich fahre zwar auch, als gäbs keinen Morgen mehr, Auge um Auge mit Motorrädern und Autos und ab und an wacker klingelnd Fussgänger über den Haufen. Aber ich lächle dabei immer, winke und bitte hinterher Entschuldigung. Und als Schweizer geniesst man oftmals eh Sonderrechte, nicht zuletzt wegen unseres herzigen Hochdeutsches.
In Hamburg bewies ich, dass ich zum recht guten Städtereisender geworden bin und Hamburg bewies mir, eine recht gute Stadt zu sein. Ich habe gut gerausgefunden, was ich mag und wie ich es möglichst schnell finde. Und Hamburg seinerseits bot viele dieser Dinge. Die Elbphilharmonie zum Beispiel. Natürlich war der Besuch derselbigen das absolute Highlight, das einzige sogar, was ich in Hamburg unbedingt wollte. Ich reservierte also zwei Tickets für die Besucherplattform (alle Konzerte waren ausverkauft). Zwei, da Marion nach ihrem Bike-fitting ebenfalls zu kommen plante. Ich musste sie aber leider versetzten. Gut, ich hätte zu dem Zeitpunkt auch den Kaiser von China höchst persönlich sitzen gelassen. Aber man muss halt manchmal etwas schnell bzw. spontan sein. In meinem Falle richtig richtig spontan. Also so spontan, dass ich nicht einmal meinen Espresso austrinken konnte, diesen stattdessen vor dem Kaffee aufs Trottoir stellen musste. Ich hatte ihn noch in der Hand, als ich los spurtete. Kurze Zeit später fand ich mich im Lift der Philharmonie, hoch zum 16. Stockwerk wieder, auf einem Bein hüpfend um den langen Teil meines rechten Hosenbeins zu montieren und das Natel am Ohr, mit der Schulter eingeklemmt, um mich bei Marion zu entschuldigen. Was mir gar nicht so leicht viel, denn im Mund hatte ich nämlich ein Billet mit dem letzten Sitzplatz für das zweieinhalbstündige Konzert des NDR-Symphonieorchesters. Im Grossen Saal der Elbphilharmonie!!! Und nicht nur die Worte steckten mir im Mund, sondern auch der Fetzten Papier, wo die Zahl 12 gestanden hätte. Als ich auf dem 16. Stock mitsamt der Lifttüre ins Foyer platzte, schaute mich die Platzanweiserin mit grossen Augen an als sie gerade im Begriffe war, die Türe zu schliessen. “Nein, die Sitzkategorie B gibts 4 Stockwerke tiefer…“. Ich legte also den Schalter auf Stufe 2, mähte auf der Treppe zwei entgegenkommende Fussgänger um und fand mich auf die Sekunde genau auf meinem spontan zuvor an der Abendkasse ergatterten letzten Billet des ansonsten ausverkauften grossen Saals der Elbphilharmonie. Und wie ich mich setzte, applaudierten die Leute. Ich weiss, ich hatte halt schon immer den Hang zu grossen Auftritten… Danke an dieser Stelle der netten Verkäuferin im Kaffee vor der Philharmonie für den netten Smaltalk und den Tipp mit der Abendkasse 🙂
Highlight: Letzte Etappe von Basel nach Flawil
Die wirklich letzte Etappe ist gleichzeitig die längste. Nachdem ich feststellte das die Onlinereservation des Nachtzuges der Deutschen Bahn gar nicht so einfach und echt verwirrend ist, war ich nach dem Besuch des Bahnschalters im Besitz von gleich drei Fahrkarten in die Schweiz. Eine für mich, eine fürs Velo und eine für die Katz. Hoffentlich klappt das mit der Platzreservation besser, was, wie man sich ja denken kann, nicht der Fall war. Der Wagen Nr. 3 und der Veloplatz Nr. 158 waren nicht vorhanden. Zum Glück waren wenigstens aufs Loch genügend Velohacken da, die Nummer ist ja eh nur Nebensache. Selbiges gilt für die Sitzplätze. Die Nr. ist auch hier egal, vor allem, wenn von einer Reservierung nicht die Spur einer Notiz vorhanden ist. Ich fand im Überfüllten Zug aber tatsächlich ein unbesetztes Exemplar. Die Reise war recht ereignislos und dauerte 12 Stunden. Irgendwann wachte ich auf und stellte ich fest, dass das Abteil leer geworden war. Ich nutzte die Gelegenheit, blies meine Luftmatratze auf und fand einen weitaus bequemeren Schlaf im Schlafsack anstatt im auf die Dauer sehr unbequemen Sitz.
Der Zug kam am Morgen früh in Basel an. Ein letztes Mal das Velo bepackt, Porridge auf dem Boden gekocht und aus der Stadt raus Navigiert. Übrigens habe ich zurück in der Schweiz 10 von den ersten 20 Minuten benötigt, unm zurück nach dem rechten Weg zu finden.
Aber dann gings los: Mit mächtig Rückenwind und Heimweh fuhr ich gefühlt nur noch bergab und die 150 km verflogen im Nu. Ich schaffte es allerdings nicht bis ganz nach Hause. Meine Kollegen der HMF waren just mit der Parademusik am Kreismusiktag fertig, als ich – in der einen Hand ein Bier, in der anderen mein treues Reisegefährt – inmitten der Menge aufkreuzte. Es wusste niemand, dass ich komme. Leider bin ich irgendwie doch ein offenes Buch und nicht wenige hatten insgeheim mit meiner Ankunft am Fest gerechnet.
So oder so hatte ich einen absolut klasse Empfang und Willkommensfest an diesem Abend.